False Bay, Whale Route und zurück

Von , 16. Februar 2012 23:04

Nachdem die südafrikanische Sonne jeden Tag unerbittlich auf uns herniederbrennt und angenehme 25 Grad herbeizaubert, hat es gestern schon zu einem ausgewachsenen Sonnenbrand gereicht. Na ja, selbst Schuld, wenn man sich nicht gründlich genug mit Sonnenschutzcreme traktiert.
Der Preis war, heute auf direkte Sonne weitgehend zu verzichten und die gesamte Küstenlinie zu erkunden, die die andere Seite der False Bay bildet. Von der Dünenlandschaft über karge Karstgebirge, Lagunen, Sumpfgebiete und malerisch einsame Buchten war wieder alles vertreten. Unsere heutige Tagestour führte uns bis nach Gansbaai, wo wir in einem kleine Cafe ein anregendes Gespräch mit einem einheimischen Rentner führten, der bedauerte, dass viele kluge Köpfe des Landes ihr Glück im Ausland suchten, weil es hier an Perspektiven mangelte. Es handelte sich um einen weißen Südafrikaner der im IT-Bereich tätig war.
Eine ganz andere Perspektive erfuhren wir im Gespräch von einem überaus sympatischen jungen Kellner. Es stammt aus einem Nachbarland und arbeitet für 250.- Euro im Monat, von denen er seinen Lebensunterhalt bestreitet und dazu noch seine Eltern zuhause unterstützt. Bei solchen Gesprächen wird einem bewusst, welche Luxusprobleme unser Leben als Mitteleuropäer prägen und wie ungerecht es auf unserem Planeten zugeht. Wer in Europa 5 Sprachen fließend spricht, eine Ausbildung hat und ehrgeizig ist, hat kaum existenzielle Not. Trotzdem gehört dieser junge Mann zu den Privilegierten, die Arbeit haben. Die Townships, an denen man nach einem reichhaltigen Frühstück im klimatisierten SUV vorbeirauscht, sind allemal Heimat von viel größerem Elend.
Dieses Land aus solchem Grund nicht zu besuchen und sein Geld in Europa auszugeben, änderte noch weniger und wäre auch schon deshalb keine Alternative.

Cape of Good Hope

Von , 15. Februar 2012 20:57

Unsere heutige kleine Rundreise führte uns zunächst zum Cape Point am Ende des Table Mountain National Parks. Dieser ist -obwohl bekannter- nicht der südlichste Punkt des afrikanischen Kontinents, bietet aber einen hervorragenden Ausblick in die False Bay auf der Seite des Indischen Ozeans und einigen herrlichen Buchten mit finem weißen Sand auf der Atlantik-Seite. 

Die Überraschungen des Tages waren heute Begegnungen tierischer Art mit einem einer ortsansässigen Straußenfarm entflohenen Exemplar dieser Spezies, einer größeren Auswahl verschiedener Seevögel wie Austernfischern, Kormoranen und Seemoven sowie den hier häufiger vorkommenden Baboons, einer dem Pavian verwandten Affenart. Daneben entdeckten wir in einer kleineren Bucht, in der Nähe eines sumpfigeren Geländes eine Antilopenart, die uns bisher gänzlich unbekannt war. 
Auf dem unter den Bildern vorhandenen Bild vom Cape of Good Hope findet sich ein Stein, den wir einem langjährignen befreundeten Geschäftspartner auf dessen Wunsch hin mitbringen werden. Er möge ihm bedeuten, dass wir die Hoffnung auf bessere Zeiten nicht aufgeben.
Unsere ca. 30 km lange Fahrt war eine nicht enden wollende Aneinanderreihung phantastischer Ausblicke auf die beiden Weltmeere und die sie trennende Kap-Halbinsel, nach deren Ende uns ein hervorragend zubereitetes 3-Gänge-Menü aus der afrikanischen Küche erwartete. Wir hatten Darwin, unseren ausgesprochen sympathischen General Manager und Koch des Hauses darum gebeten, uns ein solches zuzubereiten und er löste die Aufgabe mit Bravour, so dass wir uns nun mit leicht schmerzendem Magen, ob der reichhaltigen Kost und etwas ängesäuselt vom hervorragenden Sauvignon Blanc aus der Region nun zu Bett begeben.

Franfurt -Cape Town

Von , 15. Februar 2012 08:53

Endlich sind wir da, nach 23 Stunden landeten wir endlich im Hotel. Und geht es gut – wir haben gestern nicht mehr viel unternommen. Als wir unseren Mietwage abholen wollten, wussten die von nichts – also nach Deutschland telefoniert und nach gefuehlten Stunden durften wir endlich unser Auto in Empfang nehmen und Ruediger durfte totmuede den Linksverkehr geniessen. Aber es ging dann doch unerwartet gut. Nur das mit dem Internet ist im Moment etwas schwierig, weil instabil.
Wir waren gestern nur noch am Boulders Beach bei den Pinguinen . . ein paar Fotos seht ihr in der Gallerie. Nun machen wir uns auf zum Cape Point und heute abend melden wir uns ausfuehrlicher – wenn der INTERNETGOTT es will ;-)

Nur noch 25 Stunden

Von , 12. Februar 2012 19:25

. . .  dann geht unser Flieger. Die Hektik wird zumindestens bei mir immer grösser. Ich habe heute bestimmt 10 Mal überprüft, ob denn der Pass wirklich noch gültig ist, ob die Kreditkarte auch im Geldbeutel ist, ob ich denn die Online-Tickets ausgedruckt habe. Wir haben gebügelt und morgen früh kommt das ganze in den neuen Koffer, Marke grösser geht nicht ;-).

Rüdiger hat gestern den halben Tag damit zu gebracht, die richtigen Kabel und Ladegeräte zu optimieren. Wir gehen ja immer vollausgestattet auf Reisen. Wir rauchen nicht mehr, wir dampfen, also brauchen unsere Dampfies Strom und alles mögliche Zubehör. Wir sind natürlich mit Iphone und Smartphone unterwegs, weil wir im Notfall erreichbar sein müssen, wir nehmen dieses Mal keinen Laptop mit sondern nur unsere Ipads ( und ich lade den Koffer diesmal nicht mit unendlich vielen Büchern voll) die Kamera braucht Strom und natürlich haben wir ein Navigationssystem auf dem Ipad, dass uns in den hintersten Winkel lotsen kann. Also kurz gesagt – voll ausgestattet – wie immer.

Irgendwie ist das alles gerade sehr sureal – in zwei Tagen essen wir zu Abend in Kapstadt. Und unsere Hosts haben uns vorgestern die Speisekarte gemailt mit der Bitte, doch schon zu wählen, was wir gerne essen möchten am ersten Abend. So wissen wir also schon, was wir am Dienstag essen werden – ausser welcher Fisch – denn da stand nur “catch of the day”.
Überhaupt ist so eine Fernreise über Internet zu buchen und mit den Gastgebern und Hotels per mail zu kommunizieren auch schon ein Erlebnis und man freut sich, die Leute vor Ort dann endlich kennenzulernen.

Und ich, ich bin wie immer bei Fernreisen in Panik. Ob wir den ICE nach Frankfurt bekommen, hoffentlich ist er pünktlich, hoffentlich bleibt er nicht liegen. Ob das Flugzeug starten kann, ob wir sicher landen? Ob die Onlinebuchung des Mietwagens geklappt hat, ob der Wagen in Ordnung ist, ob . . . . also eigentlich würde ich gerne die Decke über den Kopf stülpen und morgen arbeiten und alles so lassen, wie es ist. Man nennt sowas Reisefieber und ich leide immer sehr darunter. Rüdiger dann wegen mir ;-)

Wir melden uns sobald wir im Hotel sind und das Internet funktioniert. Also wenn ihr nichts hört, nicht nervös werden. Nervös müsst ihr nur werden, wenn bei N-TV ein Laufband über eine verschollene Lufthansa-Maschine auf dem Weg nach Kapstadt tickert.

Wir freuen uns beide, wenn ihr uns auf unserer Reise wieder oder neu begleitet.

Nur noch 1,5 Wochen

Von , 2. Februar 2012 15:57

die Vorfreude wird immer grösser, der Stress allerdings auch. Ohne vorherige längerfristige Planung geht überhaupt nichts – eigentlich genau das Gegenteil von spontanem Urlaub, so wie wir ihn eigentlich lieben. Das schöne am Internet und an Google Streetview ist: Man kann schon mal schauen, ob die Hotelseite geschönte Fotos hat oder ob die Lage tatsächlich so ist, wie beschrieben.  Es lebe das Internet.

Da Südafrika ein sehr grosses Land ist und wir nur 23 Tage Zeit haben, beschränken wir uns nur auf die Kapregion. Ich habe die Route und die Standorte so gewählt, dass sie einerseits nicht im Zentrum des Massentourismus liegen andererseits aber alles, was man in der kurzen Zeit in der Region sehen muss, leicht erreichbar ist. Da Südafrika z.B. hervorragende Weine produziert, kann man selbstverständlich in Stellenbosch 100 Hotels und Pensionen finden – aber in der Region liegen auch die grossen Weingüter, deren Weine man hier im Supermarkt kaufen kann. Diese sind voll auf Massen ausgerichtet – mit Kinderkarussel und Kutschenfahrten, Massenabfertigung und Unterhaltungsprogramm. Ein paar Kilometer weiter gibt es wunderbare ruhigere Weingüter – aufgereiht wie Perlen – die kleinere Mengen produzieren, die nur 10 oder 20 Gäste aufnehmen und Weinproben sind im fußläufigen Umfeld kein Problem.

So bin ich also bei der Auswahl der Standorte vorgegangen – nah zum Kap, nah zu Kapstadt, nah zu Naturparks, nah zu Schluchten, in den Halbwüsten, am indischen Ozean und das alles in 3 Wochen.

PS: Die Bilder und Videos sind noch von La Reunion – die werden noch verschwinden ;)