This is Cape Town International Airport

Von , 7. März 2012 17:12

Wir bereiten uns seelisch und moralisch auf die Rückkehr vor und hängen in der Raucher-Lounge unseren Gedanken nach. Ein ganz besonderer Urlaub ist zuende. Die letzten Tage waren wir etwas schreibfaul, aber das resultiert nicht daraus, dass es nicht genug zu berichten gäbe. Wir verlassen Südafrika mit dem sicheren Wissen, dass das nicht unser letzter Besuch war und das lässt den Abschied wenigstens etwas leichter werden.
Zu den Vorurteilen, die einem in Deutschland entgeget werden, wenn man Südafrika als Reiseziel angibt, können wir nur anmerken, dass wir uns jederzeit und an jedem Ort den wir im West- und Ostcape besucht haben, immer absolut sicher gefühlt haben. Natürlich gibt es Orte in einer Millionenstadt, die man besser vermeidet, aber das gilt für alle Großstädte dieser Welt gleichermaßen. An unserem letzten Standort in Swellendam sind wir Abends nach dem Essen zurück in unsere Unterkunft geschlendert und Türen uns Fenster waren Nachts wegen der besseren Luft geöffnet -auf einem nicht eingezäunten Gelände. Die Anhalter, die wir unterwegs mitgenommen haben waren höchst dankbar und zuvorkommend, wie alle Menschen, mit denen wir das Vergnügen hatten in Kontakt zu kommen. Dieses Land und unsere Erlebnisse dort haben uns verändert. Man sagte uns, es ist ein Virus, der, ist man erst einmal infiziert, nicht mehr los lässt. Da ist etwas dran.
So, jetzt ist gleich Boarding-Time. Bleibt neugierig, es kommen noch weitere Berichte und Bilder am Wochenende, mit denen wir unsere Reise zusammenfassen und abschließen.

L’Aghulas

Von , 3. März 2012 13:52

Zur Zeit betreibt Lorenz-IT den südlichsten WLAN-Hotspot Afrikas und ich konnte nicht widerstehen, mich kurz zu melden von dem Ort, an dem der indische den atlantischen Ozean trifft. Die letzten Tage haben wir wenig geschrieben -nicht weil es nichts zu berichten gäbe, sondern weil wir unsere ganzen Eindrücke nicht in Worte fassen konnten und wollten. Südafrika ist ein wunderschönes Land mit derart extremen Gegensätzen, dass es einem die Sprache verschlagen kann. Menschen, die stundenlang in der prallen Sonnenhitze bei 35 Grad laufen, weil sie sich kein Fortbewegungsmittel leisten können und Jogger, die den frühen Morgen nutzen um sich ihre “hart erarbeitete” Traumfigur erhalten können, weil sie sich nie bewegen müssten, Landschaften heiß und Topfeben, Wälder und Weite Berge und Schluchten. Wir werden sicher hier her zurückkehren, in dieses weite Land mit seinen großen Herausforderungen.

Offline for Gameing

Von , 25. Februar 2012 21:07

Nach einer relativ langen Anfahrt, bei der das Navigationsystem so lustige Dinge zu vermelden hatte wie “dem Straßenverlauf 327km folgen”, sind wir auf der Samara Game Lodge angekommen und wurden perfekt empfangen -unter anderem mit einem Upgrade unserer Unterkunft auf ein wesentlich größeres Zimmer. Hier gibt es kein mobiles Netz und das WLAN ist nur zeitweise nutzbar, so bitten wir um Verständnis, falls wir uns erst von unserem nächsten Standort aus melden sollten.
Unsere abendliche Pirsch bescherte uns jede Menge schöner Bilder und Wildbeobachtungen, auf die ihr euch schon freuen könnt. Jetzt geht es allerdings fix ins Bett, denn die morgendliche Ausfahrt findet ab 6:30 Uhr statt.

Swartberge, Lazy Lizard und ein abendliches Festmahl

Von , 24. Februar 2012 21:31

Nach dem gestrigen Arztbesuch sind wir hervorragend gegen alle vergangenen und künftigen Magen-Darm-Infektionen gewappnet und waren dank der Hilfe der Pharmaindustrie heute in der Lage einen schönen Tag zu genießen, der uns über De Rust und im Folgenden über eine gottverlassene Dirty Road im Nirgendwo der kleinen Karoo nach Prinz Albert führte. Dort machten wir bei Lazy Lizard, der örtlichen Bäckerei, Schneiderei, Gemischtwarenladen und gleichzeitig dem nettesten Familienrestaurant des Ortes Station für ein kleines Lunch. Prinz Albert ist nördlicher Ausgangspunkt zu einer beeindruckenden Schotterpiste, die hierzulande als Swartberg Pass bezeichnet wird. Der holprige Aufstieg durch ein wildromantisches Tal, in dessen Sohle ein kleines auch im Spätsommer noch Wasser führendes Flüsschen sein Bett hat führt mitten hinein in die Swartberge und auf eine Passhöhe von über 1500 Meter und ist nicht nur meinem Geschmack eine der schönsten Passstraßen der Welt mit atemberaubenden Ausblicken. Es empfieht sich für die Strecke allerdings mindestens ein SUV wie unser kleiner Kia Sportage, der uns auf unseren mittlerweile schon 2.000 Kilometern Weges treue Dienste geleistet hat.
Wieder in Oudthshoorn angekommen frönte ich meinem hiesigen Lieblingsgetränk, einem leckeren Cidre namens Savanna Dry und nach dem dritten ging es dann zu einem ausgesprochen wohlschmeckenden Dinner in der südafrikanischen Kneipe unseres Vertrauens, der “Nostalgie”. Ein Antilopengulsach, ein Straussensteak, zwei Gläser Wiein, ein weiterer Savanna Dry, ein Baked Chocklate Pudding mit Eis und einer Art rote Grütze, Rechnung, 25,- Euro, man schämt sich schon fast ob der Köstlichkeiten, die man für dieses Trinkgeld serviert bekommt. Aber alles hat seinen Preis: jetzt schmerzt der Magen wieder, wir waren maßlos. Hier hilft nur noch die Horizontale, gute Nacht!

Erdmännchen, Viren und andere Tiere

Von , 23. Februar 2012 15:27

Irgend wie ist der Wurm drin. Heute morgen sind wir in aller Frühe aufgestanden, der Wecker meinte eben mal 5:00 Uhr, um den Erdmännchen -hier unter dem Namen Meerkaat” bekannt- beim Aufstehen zuzusehen und schon nach unserer Rückkehr an den Frühstückstisch rumorte es bei Caro. Das ganze Drama gipfelte in einem Arztbesuch mit heftigen Magenkrämpfen, Übelkeit und Erbrechen. So haben wir also heute auch wieder eine Zwangspause. Auch ich bin etwas in Mitleidenschaft gezogen, so dass wir unser Elend diesmal gemeinsam pflegen können und morgen hoffentlich wieder positiveres zu berichten haben. Die besten Bilder von Familie Erdmännchen stellen wir noch zusammen und heute Abend hier ein.

Route 62 – Back for Good

Von , 22. Februar 2012 20:45

Nachdem der letzte Tag lediglich zwei Plätzen gewidmet war -dem Bett und einem anderen stillen Ort- bin ich heute wieder voll in Form. Begonnen hatte der Tag mit unserem excellenten letzten Frühstück im Grand Dedale und der Verwirklichung des gestrigen Tagesplanes in Kurzform: der Besuch von Franschhoek, dem Ort, der für die Entwicklung Südafrikas Weinanbaus eine besonders herausragende Rolle spielt. Gegründet im Jahre 1688 von 200 Hugenotten, die in diesem wunderschönen Tal eine neue Heimat fanden und die Kunst des Weinanbaus aus Frankreich mitbrachten (Fransche Hoek, Französische Ecke).
Einen besonder schönen Ausblick über das gesamte Tal mit seinen Weinbergen bietet der Pass, der uns auf den weiteren Weg in die Kleine Karoo Wüste leitete, eine hügelige Halbwüste, die an jedem kleinen -im Sommer zumeist ausgetrockneten- Wasserlauf unterbrochen wird durch Frarmland mit Wein-, Obst- und Südfrüchte sowie Olivenanbau und Viehzuchten wie Straussenfarmen, Rinder und Schafzuchten.
Mit 38 Grad ein heißes Pflaster, in dessen Mitte “Ronnys Sex Shop” Kühlung versprach. Diese kleine Kneipe eines inzwischen älteren Aussteigers wurde der Erzählung nach im Anschluss an ein größeres Trinkgelage so getauft, um ihm mehr Kundschaft zu bescheren. Das Konzept ging auf und nun genießt die mit reichlich Damenunterbekleidung und anderen Devotionalien verzierte in die Jahrer gekommene Bar Weltruhm, was zwangsläufig dazu führte, dass dort nahezu ausschließlich deutsch gesprochen wurde. Wir hatten neben uns am Tresen ein nettes junges Paar aus Cottbus, das die Hochzeitsreise mit einer Auszeit kombinierte und mittlerweile zum achten Mal Südafrika bereist.
Ja, dieses Land ist in der Tat gefährlich: ausgesprochen freundliche Bewohner, excellentes Essen und die überwältigende Natur haben ein hohes Suchtrisiko. Seit wir auch noch lernen konnten, dass der IT-Stundensatz bei umgerechnet über 60,- Euro liegt und die Lebenshaltungskosten nicht einmal halb so hoch sind wie in Deutschland, tragen wir uns mit dem Gedanken, den Hauptsitz des Unternehmens hier her zu verlegen. Der Einkommenssteuersatz von 14% jedenfalls wäre kein gutes Gegenargument.
So, genug geschwärmt, morgen früh ist die Nacht um 5:00 Uhr zuende, meint der Reiseveranstalter Rosen-Tours, den ich nur wärmstens weiterempfehlen kann. Es gilt eine wilde Kolonie “Meerkaat”, zu deutsch Erdmännchen, zu besuchen und bei Familie Meerkaat wird eben früh aufgestanden, solange die Luft noch kühl und der Tag noch jung ist. Bilder folgen morgen.

Table Mountain und Waterfront

Von , 17. Februar 2012 22:41

Ein Besuch in Kapstadt, ohne die obligatorischen Touristenziele Tafelberg und Waterfront, der Flaniermeile am Hafen, war auch für uns als erklärte Feinde von größeren Menschenansammlungen historisch unvermeidlich oder um es politischer zu formulieren: alternativlos. Nachdem ich mich im Linksverkehr zunehmend sicherer fühle, stürzten wir uns in das Großstadtgetümmel und begannen mit der Seilbahnfahrt auf den Tafelberg, den wir -obwohl reichlich spät unterwegs- in voller Schönheit und mit für dortige Verhältnisse guter Sicht erleben konnten. Nach einer Stunde und ca. 150 geschossenen Photos begannen die ersten kleinen Wölkchen aufzuziehen und wir verließen die windige Stätte, die ihrem Namen gerecht wird.

Nach einigen Ehrenrunden im Kapstadter Verkehrschaos landeten wir wohlbehalten in einem Parkhaus direkt am Beginn der Waterfront, einem der meistbesuchtesten Hafenviertel der Welt. Ein paar Schnappschüsse, Belgische Waffeln und ein kurzer Rundgang und wir waren des Treibens müde und froh, wieder in das ruhige und beschauliche Simon’s Town zurückkehren zu können.
Auf der Bilderseite finden sich die Beweisfotos für einen gelungenen Tag im bunten Treiben einer der schönsten Großstädte der Welt. Sie Neapel und stirb, aber sieh Kapstadt und freu dich auf das Wiedersehen.

False Bay, Whale Route und zurück

Von , 16. Februar 2012 23:04

Nachdem die südafrikanische Sonne jeden Tag unerbittlich auf uns herniederbrennt und angenehme 25 Grad herbeizaubert, hat es gestern schon zu einem ausgewachsenen Sonnenbrand gereicht. Na ja, selbst Schuld, wenn man sich nicht gründlich genug mit Sonnenschutzcreme traktiert.
Der Preis war, heute auf direkte Sonne weitgehend zu verzichten und die gesamte Küstenlinie zu erkunden, die die andere Seite der False Bay bildet. Von der Dünenlandschaft über karge Karstgebirge, Lagunen, Sumpfgebiete und malerisch einsame Buchten war wieder alles vertreten. Unsere heutige Tagestour führte uns bis nach Gansbaai, wo wir in einem kleine Cafe ein anregendes Gespräch mit einem einheimischen Rentner führten, der bedauerte, dass viele kluge Köpfe des Landes ihr Glück im Ausland suchten, weil es hier an Perspektiven mangelte. Es handelte sich um einen weißen Südafrikaner der im IT-Bereich tätig war.
Eine ganz andere Perspektive erfuhren wir im Gespräch von einem überaus sympatischen jungen Kellner. Es stammt aus einem Nachbarland und arbeitet für 250.- Euro im Monat, von denen er seinen Lebensunterhalt bestreitet und dazu noch seine Eltern zuhause unterstützt. Bei solchen Gesprächen wird einem bewusst, welche Luxusprobleme unser Leben als Mitteleuropäer prägen und wie ungerecht es auf unserem Planeten zugeht. Wer in Europa 5 Sprachen fließend spricht, eine Ausbildung hat und ehrgeizig ist, hat kaum existenzielle Not. Trotzdem gehört dieser junge Mann zu den Privilegierten, die Arbeit haben. Die Townships, an denen man nach einem reichhaltigen Frühstück im klimatisierten SUV vorbeirauscht, sind allemal Heimat von viel größerem Elend.
Dieses Land aus solchem Grund nicht zu besuchen und sein Geld in Europa auszugeben, änderte noch weniger und wäre auch schon deshalb keine Alternative.

Cape of Good Hope

Von , 15. Februar 2012 20:57

Unsere heutige kleine Rundreise führte uns zunächst zum Cape Point am Ende des Table Mountain National Parks. Dieser ist -obwohl bekannter- nicht der südlichste Punkt des afrikanischen Kontinents, bietet aber einen hervorragenden Ausblick in die False Bay auf der Seite des Indischen Ozeans und einigen herrlichen Buchten mit finem weißen Sand auf der Atlantik-Seite. 

Die Überraschungen des Tages waren heute Begegnungen tierischer Art mit einem einer ortsansässigen Straußenfarm entflohenen Exemplar dieser Spezies, einer größeren Auswahl verschiedener Seevögel wie Austernfischern, Kormoranen und Seemoven sowie den hier häufiger vorkommenden Baboons, einer dem Pavian verwandten Affenart. Daneben entdeckten wir in einer kleineren Bucht, in der Nähe eines sumpfigeren Geländes eine Antilopenart, die uns bisher gänzlich unbekannt war. 
Auf dem unter den Bildern vorhandenen Bild vom Cape of Good Hope findet sich ein Stein, den wir einem langjährignen befreundeten Geschäftspartner auf dessen Wunsch hin mitbringen werden. Er möge ihm bedeuten, dass wir die Hoffnung auf bessere Zeiten nicht aufgeben.
Unsere ca. 30 km lange Fahrt war eine nicht enden wollende Aneinanderreihung phantastischer Ausblicke auf die beiden Weltmeere und die sie trennende Kap-Halbinsel, nach deren Ende uns ein hervorragend zubereitetes 3-Gänge-Menü aus der afrikanischen Küche erwartete. Wir hatten Darwin, unseren ausgesprochen sympathischen General Manager und Koch des Hauses darum gebeten, uns ein solches zuzubereiten und er löste die Aufgabe mit Bravour, so dass wir uns nun mit leicht schmerzendem Magen, ob der reichhaltigen Kost und etwas ängesäuselt vom hervorragenden Sauvignon Blanc aus der Region nun zu Bett begeben.

Franfurt -Cape Town

Von , 15. Februar 2012 08:53

Endlich sind wir da, nach 23 Stunden landeten wir endlich im Hotel. Und geht es gut – wir haben gestern nicht mehr viel unternommen. Als wir unseren Mietwage abholen wollten, wussten die von nichts – also nach Deutschland telefoniert und nach gefuehlten Stunden durften wir endlich unser Auto in Empfang nehmen und Ruediger durfte totmuede den Linksverkehr geniessen. Aber es ging dann doch unerwartet gut. Nur das mit dem Internet ist im Moment etwas schwierig, weil instabil.
Wir waren gestern nur noch am Boulders Beach bei den Pinguinen . . ein paar Fotos seht ihr in der Gallerie. Nun machen wir uns auf zum Cape Point und heute abend melden wir uns ausfuehrlicher – wenn der INTERNETGOTT es will ;-)