Wieder in Deutschland

Von , 8. März 2012 22:19

Nun hat uns die “Wirklichkeit” wieder und wir werden noch ein paar Tage brauchen bis wir wieder voll in Deutschland angekommen sind.Rüdiger und ich werden in loser Folge sicher noch den einen oder anderen Artikel über unsere Reise, die wirklich unsere Perspektive verändert hat, schreiben.

Als wir heute morgen um 5.00 in Frankfurt landeten und in diesem irrwitzig grossen Flughafen auf einem Rollband zum Fernbahnhof fuhren, lachten uns nur Plakate von Visit South Africa an. Und wir beide waren so wehmütig und deprimiert und schlechtgelaunt als wir dann nach gefühlten 100 Km Fußmarsch feststellen mussten, dass wir noch 2 Stunden auf einen Zug warten müssen, weil die Gepäckausgabe so lange dauerte. Wir entschlossen uns spontan einen Mietwagen zu nehmen – es sind ja nur 350 Km und in den letzten drei Wochen sind wir über 5200 Km gefahren. Nur waren diese 350 Km anstrengender als alles was wir in Südafrika gefahren sind. Horror ist untertrieben. Autofahren in Südafrika ist ein Traum trotz Linksverkehr und ich habe noch nie so rücksichtsvolle Autofahrer erlebt wie in diesem Land. Wenn jemand auffiel, dann war es ein Tourist. Es gibt ein paar Besonderheiten, die man wissen muss und die sind auch noch genial. Es gibt unwahrscheinlich viele STOP-Schilder oder STOP-Aufmalungen auf der Strasse. Und wer zuerst wartet, darf zu erst fahren. Das funktioniert völlig reibungslos und auf einer Hauptstrasse verlangsamt das den Verkehr ohne Blitzer, ohne 30 KM Schilder und ohne Schwellen – die gibt es nur in den Reichensiedlungen. Auf den Autobahnen, die etwas anders sind als unsere – bei uns würde man Landstrasse dazu sagen, gibt es eine Fahrspur und meist eine gelb gekennzeichnete Standspur, auf der sich allerlei abspielt. Dort laufen Fußgänger, radeln Fahrradfahrer, joggen Leute, stehen Anhalter, halten Fahrzeuge und das ist auch die Spur, in die langsamere Fahrzeuge den schnelleren ausweichen. Man bedankt sich auf südafrikanisch mit einer kurzen Betätigung des Warnblinkers und der Überholte antwortet mit einem “you are welcome” Zeichen mit der Lichthupe. Das funktioniert wunderbar und wenn man wieder auf einer deutschen Autobahn ist, wo ein 110 km fahrendes Fahrzeug über 60 Km die linke Spur blockiert sehnt man sich schon in den ersten Stunden nach Südafrika zurück.

This is Cape Town International Airport

Von , 7. März 2012 17:12

Wir bereiten uns seelisch und moralisch auf die Rückkehr vor und hängen in der Raucher-Lounge unseren Gedanken nach. Ein ganz besonderer Urlaub ist zuende. Die letzten Tage waren wir etwas schreibfaul, aber das resultiert nicht daraus, dass es nicht genug zu berichten gäbe. Wir verlassen Südafrika mit dem sicheren Wissen, dass das nicht unser letzter Besuch war und das lässt den Abschied wenigstens etwas leichter werden.
Zu den Vorurteilen, die einem in Deutschland entgeget werden, wenn man Südafrika als Reiseziel angibt, können wir nur anmerken, dass wir uns jederzeit und an jedem Ort den wir im West- und Ostcape besucht haben, immer absolut sicher gefühlt haben. Natürlich gibt es Orte in einer Millionenstadt, die man besser vermeidet, aber das gilt für alle Großstädte dieser Welt gleichermaßen. An unserem letzten Standort in Swellendam sind wir Abends nach dem Essen zurück in unsere Unterkunft geschlendert und Türen uns Fenster waren Nachts wegen der besseren Luft geöffnet -auf einem nicht eingezäunten Gelände. Die Anhalter, die wir unterwegs mitgenommen haben waren höchst dankbar und zuvorkommend, wie alle Menschen, mit denen wir das Vergnügen hatten in Kontakt zu kommen. Dieses Land und unsere Erlebnisse dort haben uns verändert. Man sagte uns, es ist ein Virus, der, ist man erst einmal infiziert, nicht mehr los lässt. Da ist etwas dran.
So, jetzt ist gleich Boarding-Time. Bleibt neugierig, es kommen noch weitere Berichte und Bilder am Wochenende, mit denen wir unsere Reise zusammenfassen und abschließen.

L’Aghulas

Von , 3. März 2012 13:52

Zur Zeit betreibt Lorenz-IT den südlichsten WLAN-Hotspot Afrikas und ich konnte nicht widerstehen, mich kurz zu melden von dem Ort, an dem der indische den atlantischen Ozean trifft. Die letzten Tage haben wir wenig geschrieben -nicht weil es nichts zu berichten gäbe, sondern weil wir unsere ganzen Eindrücke nicht in Worte fassen konnten und wollten. Südafrika ist ein wunderschönes Land mit derart extremen Gegensätzen, dass es einem die Sprache verschlagen kann. Menschen, die stundenlang in der prallen Sonnenhitze bei 35 Grad laufen, weil sie sich kein Fortbewegungsmittel leisten können und Jogger, die den frühen Morgen nutzen um sich ihre “hart erarbeitete” Traumfigur erhalten können, weil sie sich nie bewegen müssten, Landschaften heiß und Topfeben, Wälder und Weite Berge und Schluchten. Wir werden sicher hier her zurückkehren, in dieses weite Land mit seinen großen Herausforderungen.