Wieder in Deutschland
Nun hat uns die “Wirklichkeit” wieder und wir werden noch ein paar Tage brauchen bis wir wieder voll in Deutschland angekommen sind.Rüdiger und ich werden in loser Folge sicher noch den einen oder anderen Artikel über unsere Reise, die wirklich unsere Perspektive verändert hat, schreiben.
Als wir heute morgen um 5.00 in Frankfurt landeten und in diesem irrwitzig grossen Flughafen auf einem Rollband zum Fernbahnhof fuhren, lachten uns nur Plakate von Visit South Africa an. Und wir beide waren so wehmütig und deprimiert und schlechtgelaunt als wir dann nach gefühlten 100 Km Fußmarsch feststellen mussten, dass wir noch 2 Stunden auf einen Zug warten müssen, weil die Gepäckausgabe so lange dauerte. Wir entschlossen uns spontan einen Mietwagen zu nehmen – es sind ja nur 350 Km und in den letzten drei Wochen sind wir über 5200 Km gefahren. Nur waren diese 350 Km anstrengender als alles was wir in Südafrika gefahren sind. Horror ist untertrieben. Autofahren in Südafrika ist ein Traum trotz Linksverkehr und ich habe noch nie so rücksichtsvolle Autofahrer erlebt wie in diesem Land. Wenn jemand auffiel, dann war es ein Tourist. Es gibt ein paar Besonderheiten, die man wissen muss und die sind auch noch genial. Es gibt unwahrscheinlich viele STOP-Schilder oder STOP-Aufmalungen auf der Strasse. Und wer zuerst wartet, darf zu erst fahren. Das funktioniert völlig reibungslos und auf einer Hauptstrasse verlangsamt das den Verkehr ohne Blitzer, ohne 30 KM Schilder und ohne Schwellen – die gibt es nur in den Reichensiedlungen. Auf den Autobahnen, die etwas anders sind als unsere – bei uns würde man Landstrasse dazu sagen, gibt es eine Fahrspur und meist eine gelb gekennzeichnete Standspur, auf der sich allerlei abspielt. Dort laufen Fußgänger, radeln Fahrradfahrer, joggen Leute, stehen Anhalter, halten Fahrzeuge und das ist auch die Spur, in die langsamere Fahrzeuge den schnelleren ausweichen. Man bedankt sich auf südafrikanisch mit einer kurzen Betätigung des Warnblinkers und der Überholte antwortet mit einem “you are welcome” Zeichen mit der Lichthupe. Das funktioniert wunderbar und wenn man wieder auf einer deutschen Autobahn ist, wo ein 110 km fahrendes Fahrzeug über 60 Km die linke Spur blockiert sehnt man sich schon in den ersten Stunden nach Südafrika zurück.